Becks und das Craft Bier

Becks hat drei neue Biere entwickelt und seit kurzem stehen sie zum Verkauf. Im Gegensatz zu anderen, die diese Biere von vorneherein als „Industriebiere“ abstempelten, wollte ich das Bier erst einmal testen und mir dann ein Bild machen. Wie schmecken 1873 Pils, Pale Ale und Amber Ale von Becks?

Becks 1873 Pils, Pale Ale und Amber Lager

Die neuen Becks Biere: 1873 Pils, Pale Ale und Amber Lager

„Eine Großbrauerei kann kein Craft Bier brauen“

Dieser Aussage verweigere ich mich. Es gibt Menschen, die Craft Bier nur trinken, weil es irgendwie „weg vom Mainstream“ ist. Mir ist das ehrlich gesagt egal, ich bezeichne mich da eher als aufgeklärten Kapitalisten. Klar sollte man auch den kleinen Brauereien eine Chance geben, aber das ist im Craft-Bier-Markt ja kein Problem. Meine Meinung ist, dass ein Bier schmecken muss. Ob das nun der Uwe in seinem Keller gebraut hat oder eine Großbrauerei, das ist mir relativ egal. So waren Brew Dog oder Sierra Nevada vielleicht einmal kleine Craft-Brauereien, gehören aber mittlerweile auch schon zu den „Großen“.

Besondere Biere braucht das Land!

Um ehrlich zu sein, wünsche ich mir sogar z.B: ein IPA von einer Großbrauerei, damit ich es dann auch einmal im Supermarkt oder im Getränkemarkt um die Ecke kaufen kann. Craft Bier trinken muss man derzeit immer noch „planen“ und entweder einige Tage online bestellen oder ein gut sortiertes Bierregal zu Hause haben. Das Höchste der Gefühle in normalen Getränkemärkten sind für mich momentan noch die „Tap“ Biere von Schneider (die aber auch wirklich super sind, teilweise!).

Becks und die neuen Biere

Die Großbrauereien haben mit Sicherheit den Trend mitbekommen, Budweiser hat seine Superbowl Werbung sogar gegen Craft Bier ausgerichtet. Bei Becks will man lieber auf den Zug aufspringen, anstatt dagegen zu wettern, was ich sehr gut finde. Also habe ich mir einmal die Biere geholt, es gab sie sogar im Getränkemarkt um die Ecke!

1873 Pils, Pale Ale und Amber Ale – Mein Kurzfazit:

  • Das 1873 Pils schmeckt wie ein normales Becks. Ich bin kein ausgebildeter Bier-Sommelier, aber mein Eindruck war, dass es keinen großen Unterschied gab. Ich bin aber auch kein Pilstrinker.
  • Das Pale Ale gefällt mir, aber der Geschmack hat zu wenig Charakter. Da hätte man sich mehr trauen können.
  • Das Amber Lager ist ziemlich gut! Mein erster Eindruck war: Tolles Sommerbier.

Im Allgemeinen ist der Geschmack der Biere nicht so ausgeprägt, wie bei den Bieren, die ich gewohnt bin. Allerdings will man ja auch ein Massenpublikum erreichen, da wäre ich auch (erst einmal) vorsichtig.

Andere Meinungen:

„So abgrundtief schlecht – wie man mancherorts liest – ist das Pale Ale der Bremer nicht. Die Schwächen in Aromatik und Geruch sind zwar definitiv nicht von der Hand zu weisen, andererseits kann man in diesem Bier durchaus Charakter erkennen. Im Vergleich mit anderen Pale Ales reicht es für das der Brauerei Beck aber nicht mehr für drei Sterne – also gibt es derer zwei.“ Usox Bierblog

„Sind das Biere die ich mir wieder kaufen würden? Nein! Aber, und damit komme ich auf die Sache mit der Zielgruppe zurück, sind das Biere die ihren Sinn und Zweck erfüllen werden? Biere die mit der großen Becks PR-Maschine im Rücken Käufer finden werden? JA! Und sind diese Biere geeignet um den 0815 Becks Trinker neugierig auf mehr zu machen? JA!“ Maennerabend.info

„Die Biere hinterlassen einen wirklich verstörenden Eindruck.“ Bier in Leipzig

„Ich mein, klar, Industriebier, aber Becks hat hier wirklich gar kein schlechtes Ding kreiert. Da müssen die anderen großen Brauereien erst mal rankommen. […] Kauft euch das Ding und probiert es unter dem Blickwinkel „Industrie Pale Ale“ – Ihr werdet überrascht sein wie gut es doch mundet! “ Lieblingsbier.de

Fazit

Als ersten Gehversuch einer deutschen Großbrauerei kann man diese drei Bier schon durchgehen lassen. Als Bier-Afficionado ist jetzt eben die Frage, was man damit macht: Verteufelt man die böse Großbrauerei, weil sie sich in unserem tollen kleinen Hobby-Markt einmischen? Oder freut man sich, weil eine Brauerei den ersten Schritt gegangen ist und eventuell viele neue Leute auf den Geschmack bringt? Ich würde sagen: Letzteres.
Was meint Ihr?

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